Dienstag, 1. Januar 2013

98,4 kg Frohes nagelneues 2013

Nun habe ich mich tatsächlich aus 2012 herausgefastet und beginne wunschgemäß als Uhu das Jahr 2013.
Heute ist der 6. Tag meines Zitronensaft-Fastens.
Der 5. Tag war hart, wobei ich nicht weiß, ob es nur um das Fasten ging oder nicht auch durch den anstehenden Jahreswechsel sehr viel Seelenmüll an die Oberfläche kam und mein armes inneres Kind den Schmerz durch Fressi betäuben wollte.
Als ich Torenias Jahresrückblick für mich ausfüllte, merkte ich erst, wie endlos trostlos ich 2012 empfunden hatte.
Wieder ein Jahr, in dem ich so sehr viel mehr gegeben, als bekommen habe.
Am Ende tat es sogar nahezu unerträglich weh, von den eigenen Kindern keine Anerkennung zu erhalten.
Wobei der Fehler natürlich bei demjenigen liegt, der von Jugendlichen oder Teenagern Anerkennung für ein sauberes Haus, pünktliche Mahlzeiten und Zuwendung erwartet.
Für die Brut ist das alles selbstverständlich und langweilig.
Im Gegenteil, sie sind dabei sich abzunabeln, abzugrenzen und so ist Mutti nicht mehr die Heldin, die alles kann und alles weiß, sondern das fette Wrack, von dem es sich zu lösen gilt.
Es liegt an mir, dieses Verhalten zu belächeln und mich an mein eigenes Daheim-Abnabeln zu erinnern, statt mir diese pubertären Schuhe willig anzuziehen und zu leiden.

Ja, wann fange ich nur mit Reis und Molke an?
Ich habe große Angst, im Endeffekt doch wieder vollgefressen mit viel mehr als Reis und Molke auf dem Sofa zu landen und mich selbst zu hassen.

Es ist schlicht leichter, nicht zu essen, als diszipliniert etwas zu essen.
Wenn ein Damm bricht, bleibt es nicht beim kleinen Riss, durch den ein wenig Wasser tröpfelt ...

Am gestrigen Abend war ich echt am Ende.
Müde - das kann ich hervorragend mit Essen kompensieren
emotional aufgewühlt - das kann ich hervorragend mit Essen kompensieren

statt schlafen zu gehen, musste ich mich also meinen Emotionen und der Müdigkeit stellen, denn um Mitternacht wieder aus den Federn gerissen zu werden, erschien mir auch ungut.

Ich gönnte mir ein Schlückchen Amaretto - und noch eins und noch eins.
Das klappt sogar - dämpft Hunger, Müdigkeit und Emotionen.
Aber ich möchte meine Fresssucht nicht gegen Alkoholprobleme eintauschen, also sollte ich das nicht wiederholen.
(Auch wenn Alkoholprobleme gesellschaftlich anerkannter sind, als Fresssucht)

Wie ich mir die Zeit vertrieb?
Boshaft ...
Ich hatte ein paar uralte Brigitte-Hefte entdeckt, in denen sie zur neuen Brigitte-Diät (irgendwann in den 90ern) Frauen vorstellten, die mit Hilfe der Brigitte-Diät enorm abgenommen hatten.
Vorher-Bilder und Jetzt-Bilder in den 90ern.
Und wie das nun so Stil der Frauenzeitschriften ist, stand bei jeder Frau der echte Name dabei.
Ich suchte mir jede einzelne bei Facebook und Freund Jojo hat bei 8 von 9 Frauen gewirkt. Die 9. fand ich nicht.
Alle anderen:
wieder dick.

Nach einem enormen Gewichtsverlust mit einer ausgewogenen Diät, bei der man ein neues Essverhalten lernt, statt zu hungern.
Zwei der Frauen hatten so enorm abgenommen, dass sie danach Bauch-, Brust- und sonstige Straffungen operativ vornehmen ließen.
Ich frage mich, wie die Narben die erneute Zunahme wegstecken.
Durch den Amaretto und da ich einfach nie lange boshaft kichern kann, fragte ich mich das schon sehr besorgt und konnte mich nur ganz knapp zurückhalten, ihnen bedauernde Mails zu schreiben.
Irgendwas sagt mir, die Damen möchten nur ungerne an diese Artikel in der Brigitte erinnert werden und so ließ ich ihre Artikel nun auch im Altpapier verschwinden.
Hervorgewühlt hatte ich sie auch eher um mich zu motivieren und etwas zu lernen.

*hicks*

Um Mitternacht ging prompt das Telefongeklingel los.
Eva wollte mit Freunden vorbeikommen.
"Oh ja, es geht mir auch schon wieder viel besser!" beteuerte ich
"Nur noch ein wenig Durchfall, aber ich habe jetzt bestimmt eine ganze Stunde schon nicht mehr kotzen müssen. Kommt ruhig her!"
Sie kamen nicht :)

Als das Gerummse und Gepolter in der Nachbarschaft endlich endete, zählte ich meine Haustiere nach und plumpste endlich ins Bett.
Einen Gewichtsverlust hatte ich nach 3 Mini-Gläschen Amaretto gar nicht erwartet, aber wie Ihr seht:
das Jahr beginnt mit noch 600 Gramm weniger.

Morgen gehe ich dann aber Reis und Molke kaufen.




1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Halte durch mit dem Abnehmen! Das schaffst du! Wir alle haben so unsere Problemzönchen und kämpfen! Hab selbst auch nen Abnehmblog:)
GLG:-)